14.11.2023 | Vertrag für klimaneutrale Kreisschulen

Der Landkreis Ebersberg verfolgt schon seit vielen Jahren das Ziel der Energiewende bis zum Jahr 2030. Mit dem heutigen Tag rückt die Zielerreichung etwas näher: Unterschrieben wurde heute der Vertrag zwischen dem Landratsamt Ebersberg und dem Kommunalunternehmen Markt Schwaben (KUMS), dass die Kreisschulen in Markt Schwaben ans KUMS-Fernwärmenetz angeschlossen werden. Damit kommt zukünftig die 'Wärme von draußen' in die Gebäude der Realschule und des Gymnasiums mit der Dreifachturnhalle.

Fernwärme am wirtschaftlichsten

Der Landkreis Ebersberg hatte im Vorfeld eine Wirtschaftlichkeitsstudie erstellen lassen, in der alle Wärmevarianten für die Beheizung seiner Schulen in Markt Schwaben evaluiert wurden. Bei dieser wurden neben der Fernwärme auch Wärmepumpen, BHKW sowie Kombinationen betrachtet. Der Anschluss ans Fernwärmenetz stellte sich als wirtschaftlichste Lösung heraus, denn zukünftig muss sich keiner mehr um die eigenen Heizungsanlagen kümmern, nichts ist mehr selbst zu sanieren, zu reparieren und zu warten.

Landrat Robert Niedergesäß meint, "mit diesem Anschluss unserer Kreisschulen ans kommunale Fernwärmenetz kommen wir unseren gesetzten Zielen in der Energiewende 2030 einen guten Schritt weiter. Mit der Auslagerung der Wärmeversorgung sparen wir nicht nur Kosten, sondern wir können uns auf dringendere Aufgaben in den Schulen für die Bildung unserer Kinder konzentrieren."

Schon im Jahr 2017 erfolgte vorausschauend bei den Bauarbeiten zur Verlegung der Wärmeleitungen auch die Anbindung der Heizzentrale der Kreisschulen in der Rektor-Haushofer-Straße. Nun soll die Wärmeübergabestation eingebaut werden, über deren Wärmetauscher das warme Wasser an die Heizkörper in den Räumen weitergegeben wird. Bisher wurden diese Schulgebäude durch drei Gas-Heizkessel und ein kleines Gas-Blockheizkraftwerk (BHKW) mit Wärme versorgt. Durch den Anschluss an das KUMS-Wärmenetz werden die Kreisschulen klimaneutral.

CO2-freigestellt - somit klimaneutral

Die KUMS-Wärmeversorgung wird derzeit ausgebaut auf Basis innovativer Kraft-Wärme-Kopplung (iKWK), das heißt unter Einbezug regenerierbarer Energiequellen aus einer großen Luftwärmepumpe. Die iKWK-Auslegung im KUMS-Heizwerk soll dabei helfen, die Wärmeversorgung auch dann sicherzustellen, wenn wegen fehlender Sonne oder ausbleibendem Wind zu wenig Strom und Wärme aus erneuerbaren Energiequellen generiert wird. Mit den im Aufbau befindlichen Maßnahmen wird der Primärenergiefaktor auf 0,27 gesenkt und alle angeschlossenen Gebäude in Markt Schwaben sind formal CO2-freigestellt und somit klimaneutral.

KUMS-Vorstand Bernhard Wagner freut sich über den neuen Vertragspartner: "Die prognostizierte Wärmeabnahme durch die Kreisschulen liegt bei 1.400 Megawattstunden (MWh). Für das KUMS bedeutet dieser Wärmeabnehmer rund 25% mehr an erforderlicher Wärmegenerierung, denn im Jahr 2022 wurden 5.200 MWh erbracht. Damit zeigt sich, wie effizient und klimabewusst gemeinschaftliche Wärmekonzepte wirken können."

Foto: Landrat Robert Niedergesäß (li) und KUMS-Vorstand Bernhard Wagner bei der Vertragsunterzeichnung.

Wärmeanschluss öffentlicher Gebäude

Auf diesem Flurplan von Markt Schwaben sehen Sie die farbig markierten Liegenschaften der kommunalen Gebäude (orange) und der Kreisschulen (rosa) am KUMS-Wärmenetz. 

KUMS | Kreisschulen am Wärmenetz Markt-Schwaben

[Bilder: KUMS/bw]

 

Klimaneutrale Kreisschulen dank Fernwärme - Vertragsunterzeichnung